Der Karateverband Niedersachsen (KVN) trauert um einen engagierten Karateka, der den KVN-Sportlern in Niedersachsen hauptsächlich als herausragender Kampfrichter auf den Meisterschaften und Turnieren bekannt ist. Der Bundeskampfrichter und Kampfrichter der European Karate Federation unterstützte den KVN seit vielen Jahren auf allen wichtigen Wettkämpfen. Er wurde von dem Kampfrichterteam um KVN-Kampfrichterreferent Wilfried Nickel und auch den Kämpfern als fairer und kompetenter Kampfrichter geschätzt, sowohl auf der Kampffläche als auch in den vielen Stunden der Ausbildung.
In jungen Jahren noch als Fußballtalent unterwegs, kam der gebürtige Hamburger vor fast 50 Jahren als Jugendlicher zum Karate. Der staatlich geprüfte Diplomtrainer gab unserem Sport als Trainer, Prüfer, Kampfrichter, Vereins- und Verbandsfunktionär viele Impulse, die prägten. Beim TuS Hasloh (SH) jährte sich seine Trainertätigkeit im Dezember 2019 zum 40sten Mal und der KC Kalbe/Milde (ST) verdankte ihm als Trainer 1993 den überraschenden Aufstieg in die Bundesliga.
Helmut Thätz mit Martin Weber (von rechts vorn) und Andreas Horn (hinten Mitte) beim EKU-Team-Cup 1994
In dem Team kämpften auch die beiden in Niedersachsen bekannten Karateka Andreas Horn und Martin Weber, der heutige Sportwart des KVN.
Martin Weber trainierte lange bei Helmut Thätz und verdankt ihm einen großen Teil seiner sportlichen Karriere und vor allem auch seine Einstellung zum Kampfsport, die sich weit in das tägliche Leben und die sozialen Kompetenzen hineinzog.
Auch der Autor dieser Zeilen kann sich an viele Momente auf der Kampffläche und im Schulungsraum erinnern, in denen er von der Professionalität des Kampfrichters Thätz profitierte. Jemand mit diesem Rang, dieser Fachkompetenz, keiner Arroganz, viel Freundlichkeit und Verständnis für die Fehler anderer ist so schnell nicht wieder zu finden …
Helmut förderte den Karatesport aber auch als Funktionär: Jahrzehntelang als 2. Vorsitzender der Karate-Abteilung im TuS Hasloh, von 2001 bis 2005 als Vorsitzender des Karateverbandes Sachsen-Anhalt und seit 2019 als Vorsitzender des Hamburger Karateverbandes.
Als Träger des 5. Dan und der Ehrennadel des DKV in Gold war Helmut Thätz in den Karate-Landesverbänden und im Bundesverband bekannt und geschätzt. DKV-Präsident Wolfgang Weigert würdigte Helmut, als einen „untadeligen Karateka, der in verschiedenen Spitzen-Funktionen für den DKV Herausragendes geleistet hat. Der Tod von Helmut Thätz ist ein schwerer Verlust für den Verband.“
Helmut verstarb nach schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren in der letzten Woche. Er reißt eine Lücke in unsere Reihen, die nur schwer zu füllen ist. Der KVN und besonders das niedersächsische Kampfrichterteam werden sein Andenken in Ehren halten. Unser Mitgefühl gilt in dieser schweren Zeit seiner Familie, seinen Freunden und seinen Kollegen im Beruf und in den Kampfrichterteams im Land, im Bund und in Europa.
Dierk Hickmann