Nachruf
Bernd Schäfer
Die Förderung des Karate war sein Leben
Bernd Schäfer, 6. Dan, 55 Jahre lang als Schatzmeister in niedersächsischen Karateverbänden
Am 13. September verstarb unser langjähriger Schatzmeister und Freund Bernd Schäfer im Alter von 81 Jahren.
Bernd begann mit Karate im Januar 1966 in Hildesheim im DKB-Dojo mit Peter Polivka. Gleichzeitig gründeten sie das Karate Dojo Hildesheim (beide als Weißgurte). Einmal wöchentlich nahm er am Training im Braunschweiger DKB-Dojo von Wolfgang Schnur teil und gab das Erlernte im Hildesheimer Dojo an die Karateka weiter. Von 1966 bis 1986 war er Trainer im Karate Dojo Hildesheim und legte 1974 die Prüfung zum 1. Dan beim DKB-Bundestrainer Hideo Ochi ab. Zu dem Zeitpunkt war das Karate Dojo Hildesheim der einzige Verein in Niedersachsen, dem bereits fünf Danträger angehörten. Nach der Gründung des Shotokan Hildesheim 1986 wurde Bernd dort Trainer und Sportwart.
Platzierungen mit den Kumitemannschaften des Karate Dojo Hildesheim auf den Landesmeisterschaften und in der Bundesliga gehörten zu seinen persönlichen sportlichen Erfolgen. Dazu gehörte auch ein Vizemeistertitel. An den Erfolgen mit 18 Landesmeistertiteln des Dojos zwischen 1970 und 1980 hatte Bernd Schäfer als Trainer maßgeblichen Anteil. Als er 1981 Dieter Mansky als Trainer verpflichtete, wurde die Herrenmannschaft 1984 Deutscher Meister, 1985 Dritter und 1987 Vizemeister.
Schon früh engagierte sich Bernd in der Verbandsarbeit und förderte damit in den nächsten Jahrzehnten, wie kaum ein anderer, den Karatesport in Niedersachsen. 1968 gehörte er zu den Mitbegründern des Niedersächsischen Karateverbandes (NKV) als Schatzmeister mit dem Vorsitzenden Rudolf Polivka, dem Sportwart Wolfgang Schnur und dem Jugendwart Karl-Peter Ludwig. Das Amt behielt Bernd inne bis sich die konkurrierenden niedersächsischen Karateverbände NKV, NKU und DJKV 1986 zum heutigen Karate Verband Niedersachsen (KVN) zusammenschlossen. Bernd übernahm auch in diesem Folgeverband das Amt des Schatzmeisters und die Geschäftsstellenleitung und führte diese Aufgaben bis zuletzt durch.
Neben vielen Aufgaben im Dojo und im Verband, war Bernd seit 1977 als Kyu-Prüfer im NKV und KVN tätig und seit 2007 als A-Prüfer. Von 1975 bis 1989 nahm er außerdem als Kampfrichter an vielen Meisterschaften und Turnieren teil. Für sein großes Engagement wurde ihm 1983 die goldene Ehrenmedaille des DKB verliehen, 2003 die goldene Ehrennadel des DKV und 2019 die goldene Ehrenmedaille des DKV.
Mit Bernd verliert der Karatesport in Niedersachsen eine tragende Säule. Ihn zu ersetzen ist kaum möglich, ein Verteilen seiner Aufgaben auf viele Schultern die einzige Möglichkeit sein Wirken für unseren Verband weiter zu führen.
Karateka des Shotokan Hildesheim und Freunde verabschieden sich an Bernds Grab
Viele von uns verlieren einen Freund, dessen ausgleichende Art, Freundlichkeit und Humor aber auch lösungsorientiertes Handeln seinen ganz besonderen Charakter ausmachten. Das er bis zu seinem 80. Lebensjahr noch an mehreren Abenden in der Woche im Dojo stand und sein Wissen an die Karateka des Shotokan Hildesheim weiter gab, war für Bernd eine Selbstverständlichkeit. Die Förderung der Nachwuchsarbeit hatte für ihn eine hohe Priorität ebenso die Weitergabe der Werte, die das Karate ausmachen und die er immer vorlebte.
Zur Trauerfeier am 5. Oktober 2023 fanden sich auch viele Weggefährten aus dem Niedersächsischen Karate in der Kapelle des Friedhofes Barienrode ein. KVN Vizepräsident Wilfried Nickel würdigte Bernds Verdienste in einer Trauerrede, die er im Namen der KVN Karateka hielt.
Die Karateka in Niedersachsen werden Bernd ein ehrendes Andenken bewahren und wünschen seiner Frau Brigit Schäfer und seiner Familie viel Kraft in dieser Zeit und alles Gute für die Zukunft.
Dierk Hickmann
Karate Verband Niedersachsen e.V.
Präsident