Viele Eindrücke auf dem 24. KVN Oldie-Lehrgang in Lüneburg
Mit knapp 30Teilnehmern war der direkte Bezug zu den Trainern auch auf dem diesjährigen Oldie-Lehrgang (neujapanisch auch „Jukuren-Lehrgang“) in Lüneburg gewährleistet. Eine Eigenschaft, die er vielen Massenveranstaltungen voraus hat.
Traditioneller Ausrichter war einmal mehr das 1. Karate Dojo Yukai Lüneburg e.V. von 1970 unter der Leitung von Karin und Rainer Tippe in der Sporthalle Gymnasium Johanneum. Selbst eine eilig von der Stadt Lüneburg eingerichtete Baustelle, die die gesamte Straße säumte und die Einfahrt zu dem Parkplatz der Sporthalle nicht nur unpassierbar sondern auch unauffindbar machte, brachte neben einer kleinen Verzögerung des Lehrgangsbeginns und einiger Telefonate zur Einweisung der Teilnehmer, keine messbare Verstimmung in die familiäre Atmosphäre. Einzig einige Danprüflinge, die die erste Trainingseinheit zur Vorbereitung auf die Prüfung nun verspätet erreichten, kamen etwas ins Schwitzen. Ein Verschieben des Trainingsstarts um eine halbe Stunde entspannte aber auch diese kleine Unannehmlichkeit – familiäre Atmosphäre eben…
Diese fand ihre Fortsetzung in den ersten beiden Trainingseinheiten mit Dieter Mansky, der es versteht, einfache Techniken zu nutzen, um den Teilnehmern das Verbessern eigener Fehler zu erleichtern. Praktische Anwendungen im Wechsel dazu ließen keine Zweifel an der Wirksamkeit der Abläufe aufkommen.
Dieter erläutert Karatephysik: Hüfteinsatz als zentraler Teil der Technik
Karin Tippe vermittelte in ihrer Trainingseinheit „Qi Gong Stab“ (gemeint ist eigentlich ein Tai Chi Fitnessstab) 8 einzelne, in sich abgeschlossene Bewegungen. Diese sind nicht zu verwechseln mit harten und schnellen Bo-Techniken, die in der folgenden Trainingseinheit zu erwarten waren. Vielmehr gilt es, die Bewegungen langsam, weich und fließend auszuführen. Zwischen den Kampfsporteinheiten strahlten diese 90 Minuten eine wohltuende Ruhe aus.
Ein Hauch von Harry Potter konnte für Außenstehende aufkommen, als Torsten Bartelborth zum Bo-Training lud und die Teilnehmer mit langen Stöcken antraten. Allerdings flogen sie damit nicht davon, sondern nutzten sie für Angriffs- und Abwehrübungen mit dem Partner. Der Spaß an der Sache stand wie immer auf den KVN Oldie-Lehrgängen auch hier im Vordergrund.
Spaß mit einfachen Mitteln brachte auch Rainer Tippe in die letzte Einheit „Koordinations-und Reaktionstraining“. Mit Tennisball, Seidentuch und Faustschützern verstand er es, Reaktion, Motorik und Spaß für die Jukuren zu vermitteln. Selbst die jüngeren Teilnehmer, die sich entweder noch gut gehalten haben oder einfach noch nicht zu den Oldies gehörten 🙂 konnten viele Anregungen mit in das heimische Training nehmen nachdem sie selbst merkten, das Koordinations- und Reaktionstraining für alle Altersgruppen wichtig ist.
dh 11/2016