Zweiter Seelzer Kata-Tag
(ein Tag für die Kururunfa)
Am Samstag den 10. November lud der Karate-Club Seelze zum zweiten Mal zu einem Kata-Tag ein. Bei diesem, nach meinem Kenntnisstand einmaligen Format, beschäftigt man sich einen Tag lang mit einer Kata.
40 Karateka folgten der Einladung und standen um 10:00 Uhr pünktlich zur Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden Thomas Keese auf der Matte (bildlich gesprochen, denn wir trainieren ohne Matten).
Ziel des Lehrganges war es, sich mit den Bewegungen und Inhalten einer Kata aus verschiedenen Blickwinkeln auseinander zu setzen.
Zum Auftakt des Lehrganges wurde in der ersten, von Torsten Nickel geleiteten, Trainingseinheit, der Ablauf der Kata trainiert. Nachdem Sequenzen der Kata teils spielerisch, teils in Kihon-Ido Form geübt wurden, wurden diese im Anschluss zur Kata zusammengebaut. Gerade im Farbgurt-Bereich rauchte mancher Kopf durch die komplexen Bewegungsformen. Für die weiteren Trainingseinheiten war der Ablauf aber nicht zwingend notwendig, er diente eher als Orientierung.
Nach einer kurzen Pause wurde die Kata als Partnerform von Barbara Remer und Klaus Mergel vorgestellt und trainiert. Bei dieser „Choreografie“ wird ein Angreifer ausschließlich mit den Bewegungen der Kata bekämpft. Hier bekamen die Lehrgangsteilnehmer einen ersten Eindruck von der Effizienz der Kata-Bewegungen.
Nach der Mittagspause, in der sich die Teilnehmer mit Kaffee und Kuchen stärken konnten, übernahmen Thomas Keese und Torsten Tews das Training. In dieser dritten Einheit ging es um das Bunkai. Das bedeutet, es wurden Sequenzen aus der Kata herausgelöst und mit diesen Bewegungen wurde ein Angreifer so abgewehrt, dass er kein zweites Mal mehr angreift. Demzufolge endeten die Angriffsbemühungen des „Aggressors“ meistens am Boden.
In der von Silvio Korte und Jan Torborg geleiteten 4. Trainingseinheit wurden die Bewegungen der Kata aus dem Blickwinkel des Kyusho-Jitsu betrachtet. Hierbei geht es um die Stimulation von Vitalpunkten, was dem Angreifer auf jeden Fall die Lust am weitermachen nimmt und ihn so schwächt, dass man ihn mit relativ wenig Kraft besiegen kann. Interessant ist die Tatsache, dass die Bewegungen der Kata hierfür nicht angepasst werden müssen. Es hat eher den Anschein, dass die alten Meister das Wissen um die Vitalpunkte in den Bewegungen der Katas versteckt haben.
Nach mehr als 6 Stunden Training endete der 2. Seelzer Kata-Tag und ich glaube ich übertreibe nicht wenn ich behaupte, jeder hat ein Stück mehr an Wissen über die Kata Kururunfa mitgenommen.
In den Gesprächen im Anschluss wurde, gerade auch von den auswärtigen Teilnehmern, der Inhalt und das Format des Lehrgangs gelobt, genau wie die lockere Art der Vermittlung der Trainingsinhalte oder anders gesagt, interessanter Stoff mit Spaß vermittelt.
Dieses Lob nehmen wir natürlich gerne an, denn unser Motto ist ja : Karate-Club Seelze, Kampfkunst mit Spaß seit 1974!